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Pickel am Gesäß gehören zu den Tabuthemen, über die kaum jemand offen spricht. Während Mitesser und Akne im Gesicht mittlerweile weitgehend entstigmatisiert sind, gelten Hautprobleme am Po oft als peinlich. Dabei ist das Problem weit verbreitet: Viele Erwachsene und Jugendliche entwickeln immer wieder kleine rote Pickelchen, eitrige Pusteln oder sogar tieferliegende Entzündungen im Gesäßbereich. Medizinisch handelt es sich häufig nicht um klassische Akne, sondern um Follikulitis – eine Entzündung der Haarfollikel. In diesem Ratgeber klären wir, woher Pickel am Po kommen, wie man sie behandeln kann und welche Hausmittel wirklich helfen.
Ursachen von Pickeln am Po
Die Haut am Gesäß unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der Gesichtshaut. Sie ist dicker, produziert weniger Talg und ist gleichzeitig ständig Druck, Reibung und Feuchtigkeit ausgesetzt. Das schafft ein ideales Umfeld für Hautprobleme. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Follikulitis: Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Hefepilze wie Malassezia können Haarfollikel infizieren.
- Reibung: Eng anliegende Kleidung, insbesondere synthetische Stoffe, führt zu mechanischer Irritation.
- Schwitzen: Schweiß sammelt sich in Hautfalten und verstärkt das Bakterienwachstum.
- Sitzen: Langes Sitzen sorgt für Wärme und Druck – ein zusätzlicher Stressfaktor für die Haut.
- Rasur: Intimrasur oder Po-Haarentfernung können eingewachsene Haare und Entzündungen begünstigen.
- Hormone: Wie bei Akne im Gesicht können hormonelle Schwankungen eine Rolle spielen.
Unterschied: Akne oder Follikulitis?
Viele Menschen sprechen von „Akne am Po“. Streng genommen ist das nicht korrekt. Akne vulgaris entsteht durch verstopfte Talgdrüsen und betrifft vor allem Gesicht, Brust und Rücken. Am Gesäß handelt es sich meist um Follikulitis. Diese ähnelt Akne äußerlich, ist aber eine Infektion der Haarfollikel. Die Behandlung ist daher leicht unterschiedlich. Während bei Akne Retinoide und Benzoylperoxid helfen, braucht Follikulitis oft antibakterielle oder antimykotische Maßnahmen.
Einfluss von Ernährung und Lebensstil
Studien deuten darauf hin, dass auch die Ernährung eine Rolle spielt. Ein hoher Konsum von Zucker, Weißmehlprodukten und Milch kann entzündliche Prozesse in der Haut verstärken. Auch Übergewicht begünstigt Hautprobleme am Po, weil mehr Hautfalten entstehen und Schweiß schlechter verdunstet. Sport ist grundsätzlich gesund, doch verschwitzte Kleidung sollte nach dem Training sofort gewechselt werden, um Bakterien keinen Nährboden zu bieten.
Hausmittel gegen Pickel am Po
Hausmittel erfreuen sich großer Beliebtheit, wenn es um Pickel am Po geht. Doch nicht alle Tipps sind sinnvoll. Ein Überblick:
- Kamillensitzbäder: Wirken entzündungshemmend und beruhigen gereizte Haut. Allerdings kann Kamille Allergien auslösen.
- Aloe vera: Kühlt, lindert Rötungen und fördert die Heilung kleiner Entzündungen.
- Teebaumöl: Antibakteriell wirksam, aber nur verdünnt und punktuell anwenden, da reizend.
- Heilerde: Bindet überschüssiges Fett und Schweiß, kann die Hautoberfläche klären.
- Kokosöl: Antimikrobielle Eigenschaften, spendet Feuchtigkeit – sollte jedoch sparsam eingesetzt werden.
- Apfelessig: Verdünnt als Badezusatz denkbar, pur aber zu aggressiv für die empfindliche Hautregion.
Bewährte medizinische Behandlungen
Wer hartnäckige oder schmerzhafte Pickel am Po hat, sollte nicht nur auf Hausmittel setzen. Dermatologen empfehlen verschiedene medizinische Ansätze:
- Antiseptische Waschlotionen: Produkte mit Chlorhexidin oder Octenidin können Bakterien reduzieren.
- Benzoylperoxid: Wird punktuell eingesetzt und tötet Aknebakterien ab.
- Topische Antibiotika: Bei bakterieller Follikulitis verschreibt der Arzt Cremes oder Gele mit Clindamycin oder Erythromycin.
- Antimykotika: Bei Pilzbefall (z. B. durch Hefepilze) sind spezielle Cremes nötig.
- Peelings mit Salicylsäure: Lösen abgestorbene Hautzellen und beugen verstopften Poren vor.
Hausmittel vs. Medizin – ein Vergleich
Während Hausmittel oft sanft und kostengünstig sind, wirken medizinische Präparate gezielter. Der Nachteil: Arzneimittel können Nebenwirkungen wie Trockenheit oder Hautreizungen verursachen. Hausmittel sind für leichte Beschwerden einen Versuch wert, bei chronischen oder schmerzhaften Entzündungen sollte man jedoch auf erprobte medizinische Mittel setzen.
Vorbeugung: So beugt man Pickeln am Po vor
Damit Pickel am Po gar nicht erst entstehen, helfen einfache Maßnahmen im Alltag:
- Atmungsaktive Baumwollunterwäsche tragen und synthetische Stoffe vermeiden.
- Nach dem Sport sofort duschen und verschwitzte Kleidung wechseln.
- Nicht zu eng sitzen – regelmäßige Bewegungspausen einlegen.
- Sanfte Intim- und Körperpflege, keine aggressiven Seifen oder alkoholhaltigen Produkte.
- Regelmäßiges, mildes Peeling, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen.
- Haut nicht ständig rasieren – wenn doch, dann mit sauberer Klinge und hautschonendem Gel.
Langfristige Hautpflege-Routine
Eine gute Hautpflegeroutine für den Po sollte ähnlich sorgfältig sein wie im Gesicht. Dazu gehören:
- Tägliche Reinigung: Mit einer milden, pH-neutralen Waschlotion.
- 1–2x pro Woche Peeling: Mit Salicylsäure oder Heilerde.
- Feuchtigkeitspflege: Leichte Lotionen ohne komedogene Inhaltsstoffe.
- Sonnenschutz: Wer viel schwitzt oder ins Solarium geht, sollte die Haut mit SPF schützen.
Wann sollte man zum Arzt?
Während gelegentliche kleine Pickel harmlos sind, gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch nötig ist:
- Große, schmerzhafte Knoten oder Abszesse.
- Immer wiederkehrende oder großflächige Entzündungen.
- Eiterungen mit Fieber oder allgemeinem Krankheitsgefühl.
- Pickel, die nicht auf Hausmittel oder rezeptfreie Präparate ansprechen.
Psychologischer Aspekt
Pickel am Po sind nicht nur ein körperliches, sondern oft auch ein psychisches Problem. Viele Betroffene fühlen sich unwohl, schämen sich in intimen Situationen oder meiden Sportarten wie Schwimmen. Hier ist wichtig: Hautprobleme sind weit verbreitet und nichts, wofür man sich schämen sollte. Eine offene Kommunikation mit Arzt oder Partner kann helfen, den Druck zu nehmen.
Fazit: Pickel am Po sind behandelbar
Auch wenn Pickel am Gesäß unangenehm und belastend sein können – sie lassen sich in den meisten Fällen mit einfachen Maßnahmen in den Griff bekommen. Hausmittel wie Aloe vera, Heilerde oder Kamillensitzbäder können unterstützend wirken, während medizinische Produkte gezielt gegen Bakterien und Pilze helfen. Entscheidend ist, die Ursachen zu verstehen: Häufig handelt es sich nicht um klassische Akne, sondern um Follikulitis. Wer vorbeugt und bei Bedarf frühzeitig ärztliche Hilfe sucht, kann das Hautproblem wirksam bekämpfen – und sich endlich wieder wohler in seiner Haut fühlen.








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