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Pickel sind schon im Gesicht unangenehm, doch wenn sie im Ohr auftreten, werden sie besonders lästig. Sie sind schwer erreichbar, können stark schmerzen und verursachen nicht selten ein Druckgefühl oder sogar Probleme beim Hören. Viele Betroffene sind überrascht, dass sich ausgerechnet an dieser Stelle Unreinheiten bilden können. Doch die Haut im und am Ohr unterscheidet sich kaum von der restlichen Gesichtshaut – und ist damit ebenso anfällig für Verstopfungen, Entzündungen und Bakterien. Wer versteht, warum Ohrpickel entstehen, kann gezielt vorbeugen und im Ernstfall richtig reagieren.
Warum entstehen Pickel im Ohr?
Die Ursachen für Pickel im Ohr sind vielfältig. Im Kern handelt es sich jedoch immer um denselben Mechanismus: Talgdrüsen produzieren zu viel Öl, Poren verstopfen und Bakterien können sich vermehren. Im geschlossenen Milieu des Gehörgangs oder hinter der Ohrmuschel entstehen dadurch schnell kleine Entzündungen.
Typische Auslöser sind:
- Vermehrte Talgproduktion: Wie im Gesicht reagieren die Talgdrüsen im Ohr auf hormonelle Schwankungen und können überaktiv sein.
- Schweiß und Wärme: Besonders im Sommer oder nach dem Sport staut sich Feuchtigkeit, was die Poren verstopft.
- Unzureichende Hygiene: Wer das Ohr selten reinigt oder Wattestäbchen zu tief einführt, riskiert verstopfte Poren.
- Kopfhörer und Ohrstöpsel: Regelmäßige Nutzung kann Bakterien einschleusen und die Belüftung behindern.
- Stress und Ernährung: Ungesunde Lebensgewohnheiten wirken sich auch auf die Haut am Ohr aus.
Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle: Manche Menschen sind schlicht anfälliger für Hautunreinheiten – egal an welcher Körperstelle.
Symptome: So erkennt man Ohrpickel
Ohrpickel sind nicht immer sofort sichtbar. Sie können tief im Gehörgang sitzen oder sich hinter der Ohrmuschel verstecken. Dennoch gibt es typische Anzeichen:
- ein dumpfes Druckgefühl oder leichte Schmerzen im Ohr
- ein kleiner, tastbarer Knoten
- Rötung oder Schwellung im Bereich des Pickels
- verstärkte Empfindlichkeit beim Tragen von Kopfhörern oder beim Schlafen auf der Seite
- in seltenen Fällen leichte Hörminderung, wenn der Pickel den Gehörgang blockiert
Wichtig: Starke Schmerzen, Fieber oder eine rasch zunehmende Schwellung können Anzeichen einer Infektion sein und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Wie gefährlich sind Pickel im Ohr?
Die meisten Ohrpickel sind harmlos und verschwinden nach einigen Tagen von selbst. Dennoch bergen sie besondere Risiken: Im Gehörgang sind die Hautschichten dünn und empfindlich, wodurch Entzündungen schnell tiefer greifen können. Wer versucht, selbst mit Fingern oder Wattestäbchen herumzudrücken, riskiert eine Ausbreitung der Infektion oder Verletzungen am Trommelfell.
Besonders gefährlich sind sogenannte Furunkel, also tiefe bakterielle Infektionen der Haarfollikel. Sie können sich zu Abszessen entwickeln, die ärztlich geöffnet oder antibiotisch behandelt werden müssen. Auch die Nähe zum Innenohr macht Manipulationen riskant: Gelangen Bakterien weiter ins Ohr, drohen ernsthafte Komplikationen.
Behandlung: Was wirklich hilft
Wer einen Pickel im Ohr entdeckt, sollte vor allem eins beachten: Ruhe bewahren und keine Gewalt anwenden. Stattdessen gibt es bewährte Methoden, die sanft und sicher wirken.
1. Warme Kompressen
Eine warme Kompresse oder ein erwärmtes Handtuch auf das Ohr gelegt, kann die Durchblutung fördern und den Reifungsprozess des Pickels beschleunigen. Wärme hilft außerdem, Schmerzen zu lindern.
2. Sanfte Reinigung
Das Ohr sollte regelmäßig, aber vorsichtig gereinigt werden. Ein mildes Reinigungsmittel oder eine spezielle Ohrspülung aus der Apotheke genügt. Wattestäbchen sind mit Vorsicht zu verwenden – nur an der äußeren Ohrmuschel, niemals tief im Gehörgang.
3. Antiseptische Mittel
Desinfizierende Cremes oder Lösungen mit Inhaltsstoffen wie Chlorhexidin oder Octenidin können helfen, Bakterien einzudämmen. Sie sollten jedoch nur äußerlich angewandt werden.
4. Schmerzstillende Maßnahmen
Wenn die Beschwerden stark sind, können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol kurzfristig eingesetzt werden. Auch kühlende Gels verschaffen Linderung.
5. Medizinische Hilfe
Bei sehr schmerzhaften, wiederkehrenden oder ungewöhnlich großen Pickeln im Ohr ist der Besuch beim HNO-Arzt empfehlenswert. Der Arzt kann den Pickel professionell öffnen oder eine gezielte Therapie einleiten.
Hausmittel gegen Ohrpickel
Viele Menschen setzen zunächst auf Hausmittel, die Entzündungen lindern und die Heilung unterstützen können. Beliebt sind:
- Kamillendampfbad: wirkt beruhigend und fördert das Abfließen von Sekreten.
- Teebaumöl: verdünnt aufgetragen wirkt es antibakteriell. Vorsicht bei direkter Anwendung im Gehörgang.
- Aloe Vera: beruhigt gereizte Haut und unterstützt die Heilung.
- Honig: besitzt natürliche antibakterielle Eigenschaften, sollte aber nur äußerlich eingesetzt werden.
Hausmittel sind keine Allheilmittel, können aber begleitend zur sanften Reinigung und Pflege eingesetzt werden.
Vorbeugung: So lassen sich Ohrpickel vermeiden
Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man das Risiko für Ohrpickel deutlich senken:
- regelmäßige Reinigung der Ohrmuschel mit Wasser und milder Seife
- Verzicht auf Wattestäbchen tief im Gehörgang
- regelmäßige Desinfektion von Kopfhörern und Ohrstöpseln
- Vermeidung von übermäßigem Schwitzen und Feuchtigkeit im Ohr
- bewusste Ernährung mit wenig Zucker und Milchprodukten, da diese Pickel fördern können
Auch Stressmanagement spielt eine Rolle. Dauerstress kann den Hormonhaushalt beeinflussen und damit die Talgproduktion verstärken. Ausreichend Schlaf, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind deshalb auch für die Ohrgesundheit relevant.
Wann man zum Arzt gehen sollte
In den meisten Fällen heilen Ohrpickel ohne ärztliche Hilfe ab. Doch es gibt Warnsignale, bei denen ein Arztbesuch dringend angeraten ist:
- anhaltende oder starke Schmerzen
- Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl
- rasche Ausbreitung von Schwellungen im Ohr oder Gesicht
- Verdacht auf Furunkel oder Abszess
- Beeinträchtigung des Hörvermögens
Ein HNO-Arzt kann die Ursache klären, den Pickel sachgerecht öffnen und gegebenenfalls Medikamente verschreiben. So lassen sich Komplikationen vermeiden und die Beschwerden klingen schneller ab.
Fazit
Pickel im Ohr sind unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Sie entstehen durch dieselben Mechanismen wie Unreinheiten im Gesicht: verstopfte Poren, überschüssiger Talg und Bakterien. Mit Wärme, sanfter Reinigung und antiseptischer Pflege lassen sie sich meist gut behandeln. Wichtig ist, das Ohr nicht selbstständig auszudrücken oder mit harten Gegenständen zu manipulieren. Wer vorbeugt, auf Hygiene achtet und im Zweifel medizinische Hilfe sucht, kann Ohrpickel schnell und sicher loswerden.
Kurz gesagt: Ohrpickel sind lästig, aber beherrschbar. Mit dem richtigen Wissen lassen sie sich behandeln, verhindern und ohne große Schmerzen überwinden.
Weiterführende Artikel zu Pickel im Ohr
- FormelSkin: Pickel im Ohr – Ursachen & Behandlung
- Glamour: Pickel im Ohr – was tun?
- t-online: Pickel im Ohr – Ursachen & was kann man tun








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LG Miriam