Mitesser entfernen – 12 effektive Tipps

Mitesser auf der Nase (Thamkc - Depositphotos)
Mitesser auf der Nase (Thamkc - Depositphotos)

Mitesser sind kleine, schwarze Punkte, die auf der menschlichen Haut durch verstopfte Haarfolikel entstehen.

Es handelt sich dabei um eine milde Art von Akne, die normalerweise im Gesicht, aber auch auf der Brust, dem Hals, den Armen und im Schulterbereich zu finden ist.

Die häufigste Hautkrankheit

Mitesser werden auch Komedo genannt (Plural: Komedonen). Das Wort stamm von lateinisch „comedere“ ab, was „essen“, „mitessen“, oder „verzehren“ bedeutet.

Mitesser sind die häufigste Hauterkrankung in Deutschland mit geschätzten 30 Millionen Betroffenen.

Unter Dermatologen werden Mitesser auch Acne Comedonica genannt – eine Form der Acne vulgaris mit hauptsächlicher Ausbildung von Komedonen.

Je nach Anzahl der Mitesser auf jeder Gesichtshälfte, unterscheidet man bei Acne Comedonica zwischen Grad 1 bis 4:

  • Grad 1: weniger als 10 Komedonen pro Gesichtshälfte
  • Grad 2: zwischen 10 und 25 Komedonen pro Gesichtshälfte
  • Grad 3: zwischen 25 und 50 Komedonen pro Gesichtshälfte
  • Grad 4: mehr als 50 Komedonen pro Gesichtshälfte

Wieviele Mitesser pro Gesichtshälfte haben Sie? Zählen Sie jetzt nach!

So entstehen Mitesser

Mitesser entstehen, wenn die Öffnung einer Haarfolikel mit überschüssigem Talg verstopft wird.

Dazu bedarf es noch nicht mal eines sichtbaren Haares, Haarfollikel befinden sich unter der Haut auf der gesamten Fläche des menschlichen Körpers.

Menschen mit fettiger Haut sind zwar anfälliger, aber generell kann Mitesser jeder bekommen.

Sobald die Poren mit einer Kombination aus abgestorbenen Hautzellen und überschüssigem Talg (Sebum) verstopfen, kommt es zur Mitesser-Bildung.

Unterschied zwischen Pickeln und Mitessern

Im Gegensatz zu klassischen, eitrig weißen Pickeln, haben Mitesser-Poren eine offene, dunkel verfärbte Oberfläche.

Durch Kontakt mit der Luft kommt es zur Oxidation, die die Mitesser-Oberfläche schwarz verfärbt.

Es ist mitunter sehr verlockend, den schwarzen „Mitesser-Stöpsel“ einfach herauszudrücken. Dies kann jedoch zu unnötigen Narben und Entzündungen der Haut führen.

Mit den folgenden Tipps und Tricks werden Sie sicherlich mehr Erfolg haben.

Meiden Sie Porenstreifen

Dermatologen raten generell vom Ausdrücken oder mechanischen Entfernen der Mitesser ab.

Dessen ungeachtet sind in den letzten Jahren spezielle Mitesser-Masken, -Pflaster und Porenstreifen sehr populär geworden.

All diese Produkte versprechen auf den Verpackungen das Gleiche, nämlich saubere Poren, und zwar ohne jegliche Nebenwirkungen.

Die beliebten Porenstreifen (Strips) sind nicht unbedingt empfehlenswert zum Mitesser-Entfernen
Die beliebten Porenstreifen (Strips) sind nicht unbedingt empfehlenswert zum Mitesser-Entfernen. Quelle: etoileark – Depositphotos

Letzteres kann jedoch nicht immer garantiert werden. Porenstreifen können nämlich außer Schmutz auch für die Gesundheit wichtige Hautelemente entfernen. Dazu gehören natürliche Öle und Haarfollikel.

Dadurch kann die Haut austrocknen und Reizungen ausgesetzt sein. Wenn es zu einer Reizung kommt, gehen die Talgdrüsen in den „Überlebensmodus“ über und beginnen, noch mehr Talg zu produzieren – was zu weiteren Mitessern führt.

Ein weiteres, populäres Werkzeug sind Mitesser-Pinzetten aus Metall oder Kunststoff. Diese funktionieren angeblich, indem sie verstopfte Mitesser entfernen, ohne die Haut zu zerkratzen.

Das Schlüsselwort hier ist jedoch professionell – diese Instrumente werden von Dermatologen mit jahrelanger Ausbildung verwendet.

Wenn sie in die Hände von Anfängern gelangen, können sie sehr schnell zu Kratzern, Wunden und sogar Narben führen.

Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit Benzoylperoxid

Sehr viele in der Apotheke erhältliche Produkte gegen Akne enthalten Benzoylperoxid. Das Problem dabei ist, dass Benzoylperoxid nicht bei allen Arten von Akne wirkt.

Benzoylperoxid verringert in erster Linie Schwellungen, die ein Schlüsselindikator für entzündliche Akne sind. Zu den Schwellungen gehören Zysten und Pusteln.

Mitesser gelten jedoch nicht als entzündlich und werden nicht in erster Linie durch Bakterien verursacht. Daher sind Produkte mit Benzoylperoxid bei Mitessern nicht besonders wirksam.

Mit Salicylsäure reinigen

Eine viel bessere Lösung als Benzoylperoxid sind Produkte, die Salicylsäure enthalten.

Salicylsäure ist deshalb so wirkungsvoll gegen Mitesser, weil sie genau die Materialien entfernt, die die Poren verstopfen: überschüssiges Talg und abgestorbene Hautzellen.

Für die tägliche Verwendung eignen sich am besten Reinigungsmittel mit Salicylsäure, die auch Make-up entfernen können. So schlagen sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Nicht alle Menschen vertragen Waschmittel mit Salicylsäure gleich gut. Deshalb sollten sie das Mittel am Anfang nur einmal am Tag verwenden und schauen, wie ihre Haut darauf reagiert.

Sollte die Testphase von ca. einer Woche problemlos verlaufen, können sie das Waschmittel dann auch zweimal täglich, morgens und abends, verwenden.

Folgendes Waschmittel enthält Salicylsäure:

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Sanfte Peelings mit Alpha-und Beta-Hydroxysäuren

Klassische Peelings können sich bei Akne negativ auswirken und zu Rötungen und Irritationen der Haut führen.

Bei Mitessern sieht die Sache etwas anders aus. Regelmäßige Peelings können dazu beitragen, große Mengen abgestorbener Hautzellen zu entfernen. Dadurch werden vorhandene Mitesser ebenfalls schonend entfernt.

Am besten geeignet hierfür sind Peelings, die Alpha-und Beta-Hydroxysäuren (AHAs und BHAs) enthalten. Glykolsäure ist der häufigste AHA-Typ, und Salicylsäure ist ein prominentes BHA.

Diese Peelings entfernen die oberste Hautschicht und können unter Umständen auch gegen Fältchen und Altersflecken wirken.

Gleichzeitig werden die Poren gereinigt und die Haut geschmeidiger gemacht.

Empfehlenswertes Peeling dieses Typs:

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Tiefenreinigung mit Gesichtsbürste

Eine elektrische Gesichtsbürste kann ähnlich effektiv sein, wie die AHA-Peelings aus dem vorigen Kapitel.

Um keine unnötigen Reizungen zu verursachen, sollte die Bürste nur einmal pro Woche verwendet werden. Eine zweite Behandlung in derselben Woche sollte mit einem Peeling durchgeführt werden.

Je nach persönlicher Vorliebe und verfügbaren Budget stehen unterschiedliche Gesichtsbürsten zur Verfügung.

Unsere Empfehlung bekommt dieses Modell:

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Behandlung mit topischen Retinoiden

Retinoide sind chemische Arzneimittel und basieren auf Vitamin A. Am häufigsten werden Retinoide bei Schuppenflechten und Akne angewandt.

Auf gar keinen Fall dürfen Retinoide während einer Schwangerschaft angewandt werden, da sie dem ungeborenen Kind schaden können.

Eine topische („zum auf die Haut auftragen“) Anwendung von Retinoiden muss vorher mit dem Arzt abgesprochen werden, da die Mittel verschreibungspflichtig sind.

Behandlung mit Tonmaske

Tonmasken werden oft als Must-Have für fettige, pickelige Gesichtshaut angepriesen.

Aber auch bei Mitessern können Tonmasken helfen, verstopfte Poren zu lockern und den angesammelten Schmutz zu entfernen.

Einige Tonmasken enthalten Schwefel, eine Zutat, die die abgestorbenen Hautzellen besonders gründlich entfernt.

Für welche Ton- oder Schlammmaske sie sich auch immer entscheiden, die Anwendung sollte ein bis zweimal pro Woche stattfinden und mit einer weiteren Peeling-Behandlung ergänzt werden.

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Behandlung mit Aktivkohlemaske

Wie Tonmasken wirken Aktivkohlemasken tief in die Haut hinein, um Talg, abgestorbene Hautzellen und andere Unreinheiten zu entfernen.

Die Beigabe von Aktivkohle verstärkt den reinigenden Effekt zusätzlich.

Eine Aktivkohlemaske sollten Sie einmal wöchentlich anwenden.

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Behandlung mit Anti-Aging-Peelings

Anti-Aging-Peelings werden traditionell für die Reduktion von Altersflecken und Falten verwendet.

Sie enthalten oft AHA-Säuren (ähnlich wie Fruchtsäurepeelings) und wirken, indem sie die oberste Hautschicht entfernen und der Haut ihre Elastizität zurückverleihen.

Als Ergebnis erhalten Sie oft eine glattere, erfrischend strahlende Hautoberfläche.

Anti-aging-Peelings sind nicht primär für Behandlung von Mitessern gedacht, sie können jedoch helfen, diese zu entfernen.

Bei der Anwendung werden abgestorbene Hautzellen entfernt und vergrößerte, entzündete Poren verkleinert.

Verwenden Sie „nicht komedogene“ Produkte

„Nicht komedogen“ bedeutet soviel wie „nicht pickelverursachend“.

Die beste Maske, das beste Peeling ist wenig hilfreich, wenn es Zutaten beinhaltet, die komedogen, also „pickelverursachend“ sind und die Poren verstopfen.

Seltsamerweise sind nicht alle Anti-Pickel-Produkte „nicht komedogen“, daher sollte man die Etiketten sorgfältig lesenund nach diesem Begriff Ausschau halten.

Ohne Make-up ins Bett

Zugegeben, dieser Tipp ist keine Weltneuheit, dennoch immens wichtig.

Es gibt wahrscheinlich keine andere Ursache, die Mitesser so sehr begünstigt, wie das nicht gereinigte Make-up über Nacht auf dem Gesicht wirken lassen.

Make-up-Entferner finden Sie in jeder gut sortierten Drogerie.

Fachgerechte Mitesser-Extraktion beim Dermatologen

Jede zuhause durchgeführte Mitesser-Behandlung, kann zwischen 6 und 12 Wochen dauern, bevor dauerhafte Ergebnisse sichtbar werden.

Wenn sie nach dieser Zeit trotz aller Bemühungen weiterhin mit Mitessern zu kämpfen haben, sollten sie einen Termin beim Dermatologen vereinbaren.

Eine Dermabrasion-Behandlung beim Dermatologen
Eine Dermabrasion-Behandlung beim Dermatologen. Quelle: robertprzybysz – Depositphotos

Dieser wird Ihnen möglicherweise eine Dermabrasion-Behandlung nahelegen. Dabei wird die oberste Hautschicht abgeschliffen und die Poren gereinigt.

Eine solche Behandlung kostet ab 80 € aufwärts und wird normalerweise nicht von Krankenkassen übernommen.

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