Kokosöl gegen Pickel und Akne

Eine Frau trägt Kokosöl aufs Gesicht auf
Eine Frau trägt Kokosöl aufs Gesicht auf

Über die Wirksamkeit von Kokosöl gegen Pickel gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Es gibt sowohl Argumente, die dafür sprechen, als auch Aussagen von namhaften Ärzten, die von Kokosöl-Anwendung bei fettiger Gesichtshaut eher abraten.

In diesem Artikel schauen wir uns den neuesten Stand zum Thema Kokosöl gegen Pickel an.

Auf der einen Seite des Spektrums befinden sich Kokosöl-Anbieter, beispielsweise Online-Shops, die ihr Produkt selbstverständlich verkaufen wollen.

Auf solchen Seiten findet man fast ausschließlich Informationen, die von den Vorzügen einer Kokosöl-Behandlung sprechen.

Sie vergessen jedoch dabei, dass sich beim Kokosöl um ein pflanzliches Produkt handelt, welches zu 100% aus fettem Öl besteht. Eine zu Pickeln neigende Hautoberfläche hat davon bekanntlich schon genug.

Aber, verstehen Sie meine Skepsis nicht falsch! Kokosöl verfügt über Inhaltsstoffe, die der gereizten Haut durchaus behilflich sein können. Als erstes wäre da die Laurinsäure zu nennen.

Die Laurinsäure

Bei der Laurinsäure handelt es sich um einen sogenannten weißen Feststoff, der bei ca 45 Grad Celsius schmilzt und bei knapp 300 Grad Celsius seinen Siedepunkt erreicht. Deshalb wird sie häufig bei der Herstellung von Seifen verwendet.

Ähnlich wie die Muttermilch kann Laurinsäure das Immunsystem ankurbeln und schädliche Stoffe aus dem Körper ausspülen.

Zu Letzteren gehören auch bestimmte Arten von Bakterien, die dafür bekannt sind, Akne und Pickel zu verursachen.

Studien zum Thema

Schauen wir uns doch mal an, welche Studien die Annahme stützen, dass Kokosöl und die darin enthaltene Laurinsäure gegen Akne und Pickel wirksam sind.

In einer im Jahr 2009 durchgeführten Studie mit dem Titel “The antimicrobial activity of liposomal lauric acids against Propionibacterium acnes” fanden die sieben verantwortlichen, asiatischen Wissenschaftler und Ärzte heraus, dass die Laurinsäure die stärkste antibakterielle Wirkung aller drei untersuchten Säuren erzeugte.

Allerdings hat Laurinsäure einen großen Nachteil. Die schlechte Wasserlöslichkeit der Säure kann den Erfolg der Behandlung behindern.

Das bedeutet, dass die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure die Bakterien durchaus bekämpfen kann, allerdings bei schon vorhandenen Pickeln und Akne die Heilung verhindern könnte.

In einer weiteren Studie wurde Laurinsäure mit Retinsäure kombiniert. Die Zusammenwirkung beider Säuren hat den Wachstum der Akne-Bakterien wesentlich verlangsamt.

Kokosnussöl enthält außerdem Caprinsäure, Capronsäure und Caprylsäure. Einige dieser mittelkettigen Fettsäuren, obwohl nicht so stark wie Laurinsäure, sind ebenfalls gegen die Bakterien, die Akne verursachen, wirksam.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kokosöl viele mittelkettige Fettsäuren enthält, die dafür bekannt sind, dass sie die Akne verursachenden Bakterien namens Propionibacterium acnes abtöten.

Die Anwendung von Kokosöl auf der Haut

Viele Menschen, die unter Pickeln und Akne leiden, sind auch von Narbenbildung betroffen. Unsere Haut benötigt ausreichend Feuchtigkeit, um Infektionen zu bekämpfen und richtig heilen zu können.

Die Forschung zeigt, dass das Auftragen von Kokosnussöl auf die Haut helfen kann, trockene Haut zu entlasten und Bakterien zu bekämpfen.

Tatsächlich zeigen verschiedene Studien (Studie 1, Studie 2), dass die Verwendung von Kokosnussöl als Feuchtigkeitscreme ebenso wirksam oder sogar effektiver sein kann, als die Verwendung von Produkten aus der Drogerie.

In einer weiteren Studie wurden Wunden von Ratten mit Kokosöl behandelt. Auch hier zeigte sich, dass die Behandlung positiv angeschlagen hat. Die Ratten entwickelten weniger Entzündungen und ihre Körper produzierten mehr Kollagen, eine Hauptkomponente, die für die Heilung der Haut zuständig ist.

Zusammenfassend lässt sich auch hier sagen: Kokosöl befeuchtet effektiv die Haut und es kann dabei helfen, Hautschäden zu heilen und Narbenbildung zu reduzieren.

Gegenanzeigen – Nicht bei fettiger Haut anwenden

Die Vorteile einer Anwendung von Kokosöl gegen Pickel und Akne liegen auf der Hand. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt: Es gibt nämlich Hauttypen, für die eine Kokosöl-Applikation direkt auf der Haut schädlich sein könnte.

Kokosnussöl ist nämlich stark komedogen, was bedeutet, dass es die Poren verstopfen kann. In Verbindung mit einer ohnehin schon stark öligen und fettigen Haut, ist es nicht ratsam, Kokosöl äußerlich anzuwenden.

Helfen Sie Ihre Haut in diesem Fall lieber von Innen, durch den Verzehr von Kokosöl.

Mit Kokosöl von Innen nachhelfen

Kokosnuss, Kokosöl im Glas

Die Fettsäuren in Kokosnussöl können eine Akne-induzierte Entzündung bekämpfen.

Mehrere Testreihen und Tierstudien haben die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Kokosnussöl bewiesen.Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr von Kokosöl helfen kann, die Rötung und Schwellung der entzündlichen Bereiche zu reduzieren.

Dieser Effekt muss jedoch erst in Studien am Menschen bestätigt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verzehr von Kokosöl helfen kann, die mit Pickeln und Akne verbundenen Entzündungen zu reduzieren. Allerdings ist hierzu mehr Forschung erforderlich.

Fazit

Kokosöl ist reich an Laurinsäure, die eindeutig hilft, die Akne und Pickel verursachenden Bakterien zu töten.

Das Auftragen von Kokosnussöl auf die Haut kann die gleichen Bakterien abtöten und die Feuchtigkeit der Haut erhöhen, was auch Aknenarben reduzieren kann.

Allerdings kann Kokosöl für Menschen mit sehr fettiger Haut problematisch sein.

Um das Problem nicht noch schlimmer zu machen, sollten Sie sich vorher mit einem Dermatologen in Verbindung setzen, bevor Sie Kokosöl auf der Haut ausprobieren.

Kokosöl zu verzehren gilt jedoch als sicher. Die Studien, die gesundheitliche Vorteile zeigten, empfehlen zwei Esslöffel (30 ml) pro Tag.

Wenn Sie es versuchen möchten, ist reines Bio-Kokosnussöl die beste Sorte.

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